Geschichte der Bienenhaltung

Bienenfossil in Bernstein

Man geht davon aus, dass Bienen bereits seit etwa 90 Millionen Jahren existieren, lange vor den Menschen. Die ersten Honigbienen fand man in 50 Millionen Jahre altem Bernstein. 
In der Steinzeit sammelten Menschen Honig und Bienenbrut aus Nestern in Baum- oder Felsenhöhlen. Sie nutzten bereits Rauch, um die Bienen zu vertreiben. Eine 10.000 Jahre alte Höhlenzeichnung in Spanien zeigt Menschen bei der Honigernte.

Mit dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht hielten Menschen erstmals Bienenvölker in der Nähe ihrer Siedlungen. Die älteste Bienenhaltung stammt vermutlich aus dem Vorderen Orient, ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. auch aus Ägypten. Bienen galten als Symbol für Fleiß und Gemeinschaft und spielten eine wichtige Rolle in Kulten und Traditionen. Überlieferungen dazu gibt es aus Indien, Griechenland und Rom, besonders in Aristoteles' "Naturgeschichte".

Abbildung eines Zeidlers mit Armbrust

Im Mittelalter blühte die Bienenhaltung in Mitteleuropa auf. Honig und Wachs wurden als Abgaben an Staat und Kirche entrichtet. Die Zeidler, die in Wäldern Bienenbäume bewirtschafteten, genossen besondere Rechte.
Mit dem Beginn der Bienenhaltung wurden Bienen im europäischen Raum vor allem in hölzernen Klotzbeuten oder Strohkörben gehalten.

Im Jahr 1770 gründete Kaiserin Maria-Theresia die weltweit erste Imkerschule in Wien. 
1858 baute Johannes Mehring eine Mittelwand aus Wachs in seinen Bienenstock. Diese Erfindung beschleunigte den Wabenbau. Zudem erleichterte die Erfindung der Honigschleuder im Jahr 1868 die Honiggewinnung.

Auch neue Beutenformen entwickelten sich in den unterschiedlichen Gebieten in Europa. Die einfache und erweiterungsfähige Magazinbeute setzte sich weltweit durch.

Wissenschaftliche Entdeckungen wie die Parthenogenese und die Bestäubungsleistung der Bienen erhöhten die Bedeutung der Imkerei für Landwirtschaft und Ökologie.

Bilder-Copyrights: Bienenfossil im Bernstein: Wikipedia, Zeidler: Wikipedia